Über meine Arbeit mit Trauernden

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Mit dem Tod nahe stehender Menschen bin ich schon früh in meinem persönlichen Umfeld in Berührung gekommen. Oft fühlen sich die Betroffenen allein gelassen: Verwandte, Freunde und Bekannte wenden sich ab, zumeist aus Überforderung oder Hilflosigkeit. Doch auch die Trauernden selbst ziehen sich häufig zurück: Sie fühlen sich unverstanden und möchten niemandem zur Last fallen. Nicht selten sind sie zudem gesundheitlich beeinträchtigt und können nur schwer das Haus verlassen.

Daher biete ich Trauernden persönliche Einzelgespräche bei ihnen zu Hause an. Sie stellen den eigentlichen Schwerpunkt meiner Arbeit dar. Die Häufigkeit der Gespräche wie auch die Dauer der Begleitung orientieren sich dabei am Wunsch des/der Trauernden. Ziel ist es zunächst, gemeinsam einen Weg aus dem Schweigen und der Erstarrung der Trauer zu finden, Erinnerungen zuzulassen und auszuhalten, sich der eigenen Gefühle bewusst zu werden und die Anforderungen des Alltags wieder zu bewältigen. In kleinen Schritten (die zuweilen auch Rück-Schritte sind) kann es nach und nach gelingen, dass der/die Trauernde sich trotz allem wieder dem Leben öffnet und eine Zukunftsperspektive für sich selbst erkennt. Ziel ist ausdrücklich nicht, das Vergangene „abzuschließen“ oder „loszulassen“, sondern vielmehr, dem Verstorbenen einen ganz besonderen, geschützten Ort  im eigenen Innenleben zu geben.

Tod und Trauer sind Schlüsselthemen auch in Literatur und Kunst. In unzähligen Texten und Bildern werden diese Grenzerfahrungen des menschlichen Lebens verarbeitet, häufig mit Hilfe von Symbolen (z.B. Baum, Weg, Wasser). Daher können Texte und Bilder dem/der Trauernden helfen, wieder einen Zugang zur eigenen inneren Gestimmtheit zu finden, sich selbst auszudrücken und anderen mitzuteilen: Die Arbeit mit Texten und Bildern bietet sich auch für Trauergruppen an.

Über mich

1967 wurde ich, Christine Barbara Fischer, in Nürnberg geboren.

1994 beendete ich mein Studium der Slawistik, Neueren deutschen Literaturgeschichte und Philosophie. Anschließend war ich als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten tätig; gegenwärtig bin ich Privatdozentin für Slawische und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zudem habe ich zahlreiche Übersetzungen russischer und polnischer Gedichte veröffentlicht.

Nach meiner Ausbildung zur Trauerbegleiterin und Trauerberaterin nach RTB (Ressourcenorientierte Trauerberatung) bei Pfarrer Walter Lupp an der Hospizakademie Nürnberg bin ich seit 2012 als selbstständige Trauerberaterin tätig.

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